T04-Pumparbeiten / T07-Unwetter

Am Samstag, dem 08.06.2024, wurde die Feuerwehr Sebersdorf um 20:31 Uhr per Sirenen Alarm erneut zu mehreren Hochwasser- / Unwettereinsätzen im gesamten Löschgebiet gerufen.

Nachdem am frühen Abend schwere Gewitter mit Starkregen über den nördlicheren Bereich des Bezirkes Hartberg-Fürstenfeld gezogen sind, wurde der Abschnitt 6 um 20:31 Uhr als Bereitschaft für etwaige KHD-Einsätze in diesem Gebiet alarmiert. Da sich auch im südlicheren Bereich das Wetter verschlechterte und hier ebenfalls schwere Gewitter samt Starkregen drüberzogen, wurde die Feuerwehr Sebersdorf um 21:12 Uhr bereits zum ersten Unwettereinsatz im eigenen Löschgebiet gerufen.

Nach und nach kamen immer weitere Schadenslagen hinzu, von überschwemmten Straßen, überfluteten Kellern bis zu umgestürzte Bäume war alles dabei. Im Rüsthaus Sebersdorf wurde dann eine stationäre Einsatzleitung eingerichtet, um die einzelnen Schadenslagen aufzunehmen und den einzelnen Mannschaften zuzuteilen. Während die ersten Einsätze abgearbeitet wurden, wurden von den Feuerwehrkameraden im Bauhof Sebersdorf knapp 250 Stk. Sandsäcke mit insgesamt 6 Tonnen Sand gefüllt und zu den exponierten Stellen bzw. zu bedrohten Häusern gebracht. Ebenfalls waren Landes- und Gemeindestraßen überflutet oder so hoch mit Schlamm bedeckt, sodass diese gesperrt werden mussten. An einigen Stellen war die Gefahr des Durchfahrens einfach zu hoch. Die Hallerbrücke auf der Rohrbachstraße wurde in den Nachtstunden gesperrt, da ein großer Baum auf das Brückengeländer zu fallen drohte. Ein Fällen des Baumes war aber in den Nachtstunden zu gefährlich. In Wagenhals wurde eine Brücke stark beschädigt sowie eine Straße zum Teil weggerissen.

Durch die Ortschaft von Sebersdorf fließen zwei Bäche, die Pöllauer Safen sowie die Hartberger Safen, welche sich dann kurz vor der Piwetz Mühle zur Safen zusammenschließen. Beide Bäche traten schon vor dem Zusammentreffen über und überschwemmten weite Teile der Ortschaften Neustift und Sebersdorf. Im Bereich der Piwetz Mühle breitete sich die Safen dann gewaltig aus und erreichte so noch nie da gewesene Größen. Die Brücke in diesem Bereich wurde beschädigt und unterschwemmt, sodass diese für unbestimmte Zeit gesperrt werden muss. Ebenso wurde das Rückhaltebecken, welches an der Pöllauer Safen angrenzt, an der Kreuzung Sebersdorf/Neustift so voll, dass es auch überging und so die L436-Sebersdorferstraße überschwemmte und zwei Wohnungsgebäude akut bedrohte. In der Ortschaft Sebersdorf trat die sogenannte „Alte Safen“ zusammen mit der Hartberger Safen über und überschwemmte ein großes Gebiet. Mehrere Häuser standen zum Teil 1,5 Meter unter Wasser und auch der Bereich der Safentalhalle blieben leider nicht unverschont. Der Vorplatz sowie auch die Halle selber standen knapp 60cm unter Wasser samt Schlamm! Ebenso stand ein angrenzender Musikshop samt Inventar unter Wasser.

Da die Schadenslagen von der Feuerwehr Sebersdorf selbst nicht mehr bewältigt werden konnten, wurde schließlich in Rücksprache mit unserem Abschnittsfeuerwehrkommandanten ABI Siegfried Arbesleitner und dem Bereichsfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter von Fürstenfeld BR Gerhard Engelschall gegen 01:00 Uhr die Feuerwehren aus Ebersdorf, Großhartmannsdorf, Großsteinbach, Obgrün und Kroisbach a.d.F. nachalarmiert. Zusammen konnten bis 04:30 Uhr sämtliche Schadenslagen abgearbeitet werden. Da es im Bereich der Hartberger Safen aber immer noch einen starken Zufluss des Wassers gab, mussten die Pumparbeiten dort abgebrochen werden. Die Gerätschaften ließen die dort eingesetzten Feuerwehren aber inzwischen dort, um zu einem späteren Zeitpunkt die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Die Feuerwehren aus dem Bereich Fürstenfeld rückten dann in ihre Rüsthäuser ein, um ein paar Stunden später wieder mit frischen Kräften anrücken zu können. Bis Sonntagmittag konnten so alle nachalarmierten Feuerwehren wieder von Sebersdorf abrücken.

Am Sonntagmorgen kamen dann einige drohende Hangrutschungen dazu, welche zum Teil Wohnhäuser bedrohten. Die betroffenen Hänge wurde von einem Geologen des Landes Steiermark begutachtet und von den eingesetzten Feuerwehren mit Planen zugedeckt, um einen tatsächlichen Hangrutsch zu vermeiden. Ebenso wurden beim Bauhof Sebersdorf wieder Sandsäcke befüllt. Für das Befüllen der Sandsäcke haben sich auch einige Privatpersonen gemeldet um zu helfen!

Insgesamt mussten die eingesetzten Kräfte 49 Schadenslagen (Stand 10.06.2024) abarbeiten!

Am 09.06.2024 um 17:30 Uhr konnte die Feuerwehr Sebersdorf die Einsatzbereitschaft nach einer Einsatzzeit von 21 Stunden wieder herstellen!

Am 10.06.2024 wurden dann noch einige Aufräum-, Reinigungs- und Pumparbeiten in Sebersdorf und Neustift durchgeführt.

Vielen DANK an all die eingesetzten Kräfte für die großartige Unterstützung und für die gute Zusammenarbeit! 

DANKE an ABI Siegfried Arbesleitner und BR Gerhard Engelschall, welche uns tatkräftig mit der Koordination der Einsätze sowie mit div. Organisationen unterstützt haben! Ebenso geht ein großes Danke an den Bauhofleiter Georg Strempfl, welcher uns beim Bauhof und auf den Gemeindestraßen unterstützt hat!

Da im Rüsthaus Sebersdorf zunächst eine stationäre Einsatzleitung für den Abschnitt 6 geplant war, wurden die Feuerwehren um Unterstützung im Rüsthaus Sebersdorf angefragt. DANKE an BM Christian Ertl (FF Buch-Geiseldorf), welcher uns im Rüsthaus Sebersdorf mit der Koordination der Einsätze unterstützt hat!

DANKE auch an alle Privatpersonen für die Unterstützung beim Befüllen der Sandsäcke am Vatertag!

Ein großes DANKE an Dorfgemeinschaft Edelsberg, Fam. Lembauer, Hallerbergler Dorfgemeinschaft, Feinkost Seidl, Buschenschank Seidl, Lagerhaus Sebersdorf, Dorfcafe Sebersdor, welche alle eingesetzten Einsatzkräfte mit Essen und Getränke im Rüsthaus Sebersdorf versorgt haben!